Oft wird man genau in den Bereichen zum Profi, in denen es bei einem selbst mal klemmte, dort wo man selbst Probleme hatte. Schon als Kind habe ich viel gelesen und mich für Hintergründe und Ursachen interessiert. Es passierte mir immer wieder, dass Menschen unterschiedlichsten Alters oder Herkunft sehr schnell einen guten Draht zu mir hatten und mir einfach so ihre Geschichten und Sorgen erzählten. Ich wollte schon damals helfen.

Mein familiäres Umfeld wurde durch eine kranke Mutter geprägt. Schon früh lernte ich selbständig zu sein, meine Probleme selber zu lösen, denn ich wollte "nur ja keine Belastung sein"! Ebenso prägend war unser Hausarzt. Ein netter Mann und ein guter Arzt. Aaaaaber.... man kam nie ohne eine Tüte voll mit den verschiedensten Medikamenten aus der Praxis und er fragte stets voller Selbstverständnis: "Wie lange soll ich Sie krank schreiben?" Ich muss heute noch immer den Kopf schütteln, wenn ich daran zurückdenke. Schliesslich wollte ich doch nur so schnell wie möglich wieder gesund werden. Und wieder begann ich die Dinge zu hinterfragen:

Woher kommen Krankheiten, was sind die Ursachen und gibt es Alternativen zur blossen Symptombekämpfung? Wie steht es um die Selbstheilungskräfte meines Körpers? Und, was nützt mir all das Wissen, wenn ich "meine eigenen Probleme" doch nicht lösen kann...

Der Auslöser für meine Hypnoseausbildung war Bertrand Piccard, ein faszinierender Wissenschaftler und Forscher, zugleich praktizierender Psychiater mit einem unglaublichen Willen, enormer Tatkraft und grossen Visionen. Als ich in seinem Buch "Spuren am Himmel" las, dass er sich schon in den 90-Jahren während seiner langen Flüge mit Selbsthypnose in einen tranceähnlichen Zustand versetzte und sich sein Körper dabei fast wie im Schlaf erholte, war ich fasziniert: "Er sitzt völlig alleine in seinem Flugzeug und schläft - und wer steuert jetzt den Flieger?!?" Das wollte ich auch beherrschen - auch ohne Flieger!